[3] Das Maienblümchen
Wo des Schattens Fittig schwebet
Ob der Auen Sommerkleid,
Weinet in der Winterzeit,
Was in diesen Triften lebet.
Unsrer Nymphen Wangen gießen
Thränen, gleich dem Bergkrystall,
Und von solcher Zähren Fall
Sieht man diese Blum' entsprießen.
In dem stolzen Blumengarten
Findet man dergleichen nicht,
Darum hält dich mein Gedicht
Höher, als die andern Arten.
[3]Maienblümlein, deine Glocken,
Sind zerspaltnen Perlen gleich.
Der sich untersteht, entweich',
Eins von diesen abzupflocken.