26.
Domine! minor sum cunctis miserationibus Tuis!

Laß alles trawren seyn/ Hör auff mein Hertz zu klagen.
Weil dir der höchste Gott/ mehr als du je begehrt.
Mehr als zu wündschen stund mit reicher Hand gewehrt.
Jtzt lach ich aller Noth! jtzt bricht die Lust mein zagen!
Die Angst/ da schier das Fleisch durch überhäuffte plagen.
Den müden Geist ausstieß/ die wehmutt ist verkehrt/
In frey vnd frölich seyn/ was jemal mich beschwehrt
Ist als ein trüber dunst vom winde weg getragen.
Wie soll ich höchster Herr! wie soll ich schwaches Kind/
Erzehlen deine werck/ die nicht zu zehlen sind/
Wer ist es doch/ den du der Gnade werth geschetzet/
Nicht dieser Thränenbach/ nicht dieser Seufftzen wind
Nicht mein Gebett verdient/ die wollust die ich find.
Du der du alles bist/ hast mich/ der nichts/ ergetzet.

d. 15. Martij Anno 1638.

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TextGrid Repository (2012). Gryphius, Andreas. Gedichte. Sonette. Sonnette. Das zweite Buch. 26. Domine! minor sum cunctis miserationibus Tuis!. 26. Domine! minor sum cunctis miserationibus Tuis!. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-1C93-9