151. Die wilden Geister

Unter den vicentinischen und veronesischen Deutschen wagt's von der zweiten Hälfte des Dezember bis gegen das Ende der ersten Jännerhälfte selbst der kühnsten Jager keiner, die Wildbahn zu besuchen. Sie fürchten den wilden Mann und die Waldfrau. Die Hirten treiben zu dieser Zeit das Vieh nicht, Kinder holen das Wasser in irdenen Gefäßen von der nächsten Quelle, und die Herden werden im Stall getränkt. Auch spinnen die Weiber der Waldfrau ein Stück Haar am Rocken und werfen es ihr ins Feuer, um sie zu versühnen. Am Vorabend des Festes wird die Hausküche und jeder Ort, wo ein Rauchfang ist oder eine Öffnung, aus der Luft herabfährt, mit Asche bestreut. Dann achtet man auf die Fußtritte in der Asche und sieht an ihrer Lage, Größe und zumal daran, ob sie ein- oder ausgehen, welche gute oder böse Geister das Haus besuchen.

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TextGrid Repository (2012). Grimm, Jacob und Wilhelm. Sagen. Deutsche Sagen. Erster Band. 151. Die wilden Geister. 151. Die wilden Geister. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-0349-D