Poesie der Wirklichkeit

1
Ihr habt die Romantik überwunden,
Nur daß in dem blutigen Krieg
Der teuer erkaufte Sieg
Eure besten Truppen aufgerieben,
So daß nichts als Lumpe übrig geblieben.
2
Doch wißt ihr auch, was Romantik heißt?
Mustert die Muster in eurem Geist.
Romantik weicht von der Dichtkunst nie,
Sie ist ihre Mutter: die Phantasie.
3
Romantisch waren schon die Alten,
Sahn übrall der Götter, des Schicksals Walten,
So stand das Wunder schon nah ihrem Leben,
Tats not nicht, sich drum erst noch Mühe zu geben.
4
Fahrt ihr im Wirklichwahren fort,
Steht ihr mit Iffland an einem Ort,
Wohl gar, phantasielos und ohne Gefühl,
Erhebt sich Gottsched vom Sterbepfühl.

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TextGrid Repository (2012). Grillparzer, Franz. Gedichte. Epigramme. 1853. Poesie der Wirklichkeit. Poesie der Wirklichkeit. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-FAE2-B