[421] Spaziergänge eines Wiener Poeten
1
Solang der Wind von daher weht,
Geh immerhin spazieren,
Nur freilich, hat er sich gedreht,
Dann heißt es wohl marschieren.
Und fragst du aber um die Zeit,
Daß du dich machest wegbereit,
Schau nur auf Wolfgang Menzel!
Geht er, schnür auch den Ränzel.
Du forschest weiter um den Tag,
Da jener andre gehen mag?
Wenn nicht der Deutsche seinen Durst
Mehr stillen will mit Pfeffer und Wurst.
2
Du Freiheitspaganini,
O Guckuck du der Freiheit,
Du spielst auf einer Saite,
Du hast nur einen Waldruf,
Ich frei, du frei, wir frei!
Kannst du nun frei uns singen,
So wollen wir uns zwingen
Und dulden solch Geschrei;
Sonst denk: von werten Dingen
Gibts ja noch mancherlei.