Ueber seine Freundschaft mit dem Thirsis
Hier sasen wir beysammen
Am kleinen Wasserfall,
Und sangen unsre Flammen
Dem blumenvollen Thal.
Die säumende Narcisse,
Bog, wo mein Thirsis sas,
Beschwert durch Thränengüsse
Das schöne Haupt ins Gras.
Da sahet ihrs, ihr Heiden,
Ich drückt ihm seine Hand,
Wandt, reich an Pein und Freuden,
Den Blick zum Vaterland,
Und sprach mit leisem Thone:
Die Tugend segne mich,
Und gebe mir zum Lohne,
Mein zarter Freund, nur dich.
Bekennen will ichs gerne,
Ich bin nicht deiner werth,
Doch gäben mir die Sterne,
(Was ich zwar nie begehrt)
Glantz, Schönheit, hohe Gaben,
Was See, und Erdreich hat,
Sucht ich doch dich zu haben,
Und dich nur früh und spath.
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Ja, Freund, bey diesen Matten,
Bey meinen Zähren hier,
Und unsrer Väter Schatten
Bezeug und schwör ich dir,
Dir hab ich mich ergeben;
Nur dich lieb ich, nächst Gott;
Darf ich bey dir nicht leben,
So fühl ich stets den Tod.
Ein gütiges Geschicke
Verknüpfte mich mit dir.
Dein Leben ist mein Glücke;
Wo du bist, da ist mir
Der Himmel in der Nähe.
Doch jedes Körngen Zeit,
Wofern ich dich nicht sehe,
Wird mir zur Ewigkeit.
Gesundheit, Kind des Himmels,
Die auch der Weise sucht,
Und du, Feind des Getümmels,
Schlaf, der Gesundheit Frucht,
Ihr flieht vor meinen Blicken;
O flieht, mit stätem Flug!
Mich ewig zu beglücken,
Ist Thirsis schon genug.