CLIV

Der kleine liebesgott schlief auf der flur
Und bei ihm lag sein liebentflammender brand.
Ein nymphen-heer das ständige keuschheit schwur
Kam trippelnd her .. und mit der mädchenhand
Ergriff des bundes schönste diese glut
Wovon viel scharen treuer herzen warm ..
So ward der kommandant der brünstigen wut
Im schlaf entwehrt durch einer jungfrau arm.
Sie löscht ihn in dem kühlen quell anbei
Den durch dies feuer ewige hitze traf.
Er ward zum bad und heilsamer arznei
Für kranke .. doch ich meiner herrin sklav
Kam her zur kur · damit erwiesen bliebe:
Liebe heizt wasser – wasser kühlt nicht liebe.
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TextGrid Repository (2012). George, Stefan. Gesamtausgabe der Werke. Shakespeare. Sonnette. CLIV. CLIV. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-D0C3-9