XLI

Die hübschen sünden die der leichtsinn tut
Wenn manchmal ich von deinem herzen fern:
Sie stehn der schönheit deiner jahre gut ·
Denn wo du bist folgt die versuchung gern.
Liebreich bist du: und deshalb zu gewinnen ·
Schön bist du: deshalb wird um dich gekriegt ·
Und welches weibes sohn wenn weiber minnen
Verliesse mürrisch sie eh sie gesiegt.
Weh mir! doch meiden könntest du mein haus
Und deine schönheit schmähn und junge lust
Die dorthin dich entführt in saus und braus
Wo zwiefach du die treue brechen musst:
Ihre · weil deine schönheit lockt zu dir –
Deine · weil deine schönheit falsch zu mir.
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TextGrid Repository (2012). George, Stefan. Gesamtausgabe der Werke. Shakespeare. Sonnette. XLI. XLI. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-CB73-F