[21] [23]DER AUSZUG DER ERSTLINGE
Uns traf das los: wir müssen schon ein neues heim
In fremdem feld uns suchen die wir kinder sind.
Ein efeuzweig vom feste steckt uns noch im haar ·
Die mutter hat uns auf der schwelle lang geküsst ·
Sie seufzte leis und unsre väter gingen mit
Geschlossnen munds bis an die marken · hingen dann
Zur trennung uns die feingeschnizten tafeln um
Aus tannenholz – wir werfen etliche davon
Wenn einer aus den lieben brüdern stirbt ins grab.
Wir schieden leicht · nicht eines hat von uns geweint ·
Denn was wir tun gereicht den unsrigen zum heil.
Wir wandten nur ein einzigmal den blick zurück
Und in das blau der fernen traten wir getrost.
Wir ziehen gern: ein schönes ziel ist uns gewiss
Wir ziehen froh: die götter ebnen uns die bahn.