Johanni

Himmel, Erde schaffenstrunken.
Noch die Nächte schlürfen lechzend
Des erschöpften Tages Helle,
Bleiches Dunkel atmet Funken,
Und das Spätlicht schleppt sich ächzend
Durch die Mittnacht,
Zu des jungen Tages Schwelle.
Sonnenfeuer kochen Säfte.
Blütenzarte dort versengt.
Aus dem weichen Maienkosen
Drängen willenstarke Kräfte,
Und die Sommerreife senkt
Sinnend ihre ernsten Rosen.
Satt zerrann das Frühlingsgirren,
Grimme Sensenhiebe klirren,
Halme seufzen, in der Luft,
Von Vergänglichkeit umwittert,
Wanket schwermutweher Duft,
– und das stolze Leben zittert.

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TextGrid Repository (2012). Dauthendey, Max. Gedichte. Ultra Violett. Einsame Poesien. Johanni. Johanni. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-755E-1