Es sind nicht leere Lüfte

Jetzt rührt der Morgenwind die Bäume an.
Sie wiegen sich. Sie flüstern, winken dann,
Und leichthin jeder Baum dort lächeln kann.
Sie deuten auf den Himmel, wo der Geist
Der Güte mit der großen Sonne kreist
Und jedes Blatt das helle Leben preist.
Die Zweige wiegen sich so flink und leicht.
Ein jeder Baum dem Himmel Hände reicht.
Des Baumes Seele der des Menschen gleicht.
Die Seele ist die Summe unsrer Kraft,
Die sich im Augenblick zusammenrafft
Und neue Ewigkeiten in uns schafft.
Der Geist der Ewigkeiten baut im Raum,
Der Geist wirkt auch im Menschen und im Baum.
Dein Körper wird so leicht, du spürst ihn kaum.
Es sind nicht leere Lüfte die dort wehn.
Es sind nicht tote Zweige, die sich drehn.
Du kannst die Weltallseele wachsen sehn.

(Garoet, 6. Dezember 1915)

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TextGrid Repository (2012). Dauthendey, Max. Gedichte. Des großen Krieges Not. Kriegsgedichte und Lieder der Trennung. Lieder der Trennung. Es sind nicht leere Lüfte. Es sind nicht leere Lüfte. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-72E5-7