Es hockte im Morgen der Hirte am Bach

Es hockte im Morgen der Hirte am Bach,
Die Ziegen gingen den Kräutern nach,
Er hielt ins Wasser die Fingerspitzen
Und ließ sich von kreiselnder Welle bespritzen.
Es grasten am Uferrain Stier und Kuh,
Die Holzglocken pochten leis ab und zu.
Das Bachwasser rauschte frisch ohne Ermatten
Und rannte durch blaue und grüne Schatten.
Es sprach zum Herzen des Grases Duft,
Der Wolken Türme, gebaut aus Luft.
Und wunschlos betrat ich die schwindelnden Gassen, –
Einen Augenblick ward ich bei Gott eingelassen.

(Garoet, 2. Mai 1915)

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TextGrid Repository (2012). Dauthendey, Max. Gedichte. Des großen Krieges Not. Kriegsgedichte und Lieder der Trennung. Lieder der Trennung. Es hockte im Morgen der Hirte am Bach. Es hockte im Morgen der Hirte am Bach. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-7256-B