An die deutsche Sprache

Ein mächtiger Mond überwältigt Gestalten,
In Stummheit um schauderndes Spüren gebaut,
Gebeut ihnen: Sagt! Und da hör ich den Laut
Der Vorfahren freundlich im Wunderwald walten.
Ich seh Zugedichtete Ansprachen halten:
Woher an das Ich, daß ihm hingebannt graut?
Bald lispelts durch Finsternis lieblich und traut:
Was wolkt, als ob Sprachen ums Mondwort sich ballten?
Ich lächle bloß einer: da stürzt sich ihr Segen
Aufs Fühlen aus Glück, daß ich Mensch bin, herab.
Dann tret ich dem Monde bekennend entgegen:
Er schirrt ein Gespann mir, zu rhythmendem Trab!
Der Fron frei entdacht, übertrumpft mich Sich-Regen
Geschildeter jäh: ihre Reden sind knapp.
[60]

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Däubler, Theodor. Gedichte. Attische Sonette. An die deutsche Sprache. An die deutsche Sprache. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-6B39-A