15.
Haus Diebe, Haus Verräther

Wie artig ist mein Schalck. Sie nahm ihr goldnes Haar,
Druckt es an Mund, und warff dadurch der Augen Paar:
Nicht Haar, vielmehr ein Netz: in dem ich mich verfitzt,
Dadurch viel tausend Blick auf mich gefach geplitzt.
Nicht Netz, ein schlauer Raub: weil sie durch diesen Strahl
Mir Hertze, Seel und Muth und Sinn u. Leben stahl.
Niemand nahm es in acht. Nun es hat keine Noth,
Der Diebstahl ist entdeckt. Wie? Sie ward drüber roth.

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TextGrid Repository (2012). Czepko von Reigersfeld, Daniel. Gedichte. Drey Rollen verliebter Gedancken. Dritte Rolle Verliebter Gedanken. 15. Haus Diebe, Haus Verräther. 15. Haus Diebe, Haus Verräther. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-5A6B-A