[11] 1.
Such in Dir,
Du kommst für
An das Gemüthe
Auff Seel, auff, auff! was machst du in der Welt?
Allhier ist dir noch Lust, noch Trost bestellt:
Geh immer fort, biß du den Himmel funden,
Brich durch die Zeit, in die du bist gebunden.
Es eilt ja all's auff seinen Ruhort zu:
Der Mensch sieht selbst im Leben nichts als Ruh:
In Gott ist Ruh und in der Ruh das Leben,
Nach welchem wir voll Geist und Glauben streben.
Du siehst ja selbst, sol Gott dein Leben seyn,
Und lebst ohn ihn, bist du in Todes Pein:
Erkenne doch den Quall, den ew'gen Bronnen,
Ohn den nichts ist und alles draus geronnen.
Was suchst du nun? Die Erd' ist Welt, ist Wind,
ist Sand, ist Sturm, wo man nicht Ruhe findt:
Nihm nichts von ihr, im fall du Ruh erkohren,
So viel du nihmst, so viel hast du verlohren.
[11]Versammle dich, ergieb dich Gott allein,
So bleibst du dir, und kanst dein eigen seyn:
Weichst du in dich, wird sich die Seel erheben,
Und diesen Leib mit Herrligkeit umbgeben.
Drumb auff, o Seel, erkennst du, wer du bist,
Und siehst in dich, ich weiß, daß du vergist:
Ob zwischen dir (:wer aber wil es gründen:)
Ein Unterscheid und zwischen Gott zu finden.