[38] 10. Buer Slukedal.

Mündlich in Ribbesbüttel.


Üt was 'mal en Buer, dei könn gefährlich veel äten, un darum nennen öhn alle Lüe nich anders as »Buer Slukedal.« Eines Dages härr hei Wasen na Brönswiek 'brocht un luere nu up'n Köper. Lange woll keiner komen; taulest awer kamm en Bäcker un fraug, wat dat Feuer kosten schölle. Dei Buer was hungerig 'woren un sä: »Wenn ick mick mal satt äten kann, schall'ter mick nich up ankomen.« »Satt äten schüllt ji jick«, sä de Bäcker; »wu veel Geld schall awer dat Holt kosten?« »Nist«, sä dei Buer; »gewet mick man wat vorrn Hunger.« Nu was dei Handel awwesloten, un dei Buer feuere dei Wasen na'n Bäcker sienen Huse. Un während der Tied, dat hei de Päre afschirre, draug dei Bäckerfrue ein half Swien un drei grote Brode up'n Disch; denn Buer Slukedal sagg wol ut, as wenn hei sien Futter mögde. As de Bäcker butten anfung, ordentlich aftausmieten, keik dei Buer ut'n Fenster un reip: »Schall ick denn süss nist hebb'n?« »Ja«, antwore dei Bäcker von butten, »wenn ji dat uppe hebbet, schüllt ji mehr hebben«, un dabie lache hei. Buer Slukedal lache ook un sä: »Denn mott ick nu mehr hebben; denn düt bettjen hebb ich uppe.« Dei Bäcker verwundere sick nich slecht, un siene Frue draug wedder up un ümmertau, bet kein Stümpel Wost un keine Kraume Brod mehr im Huse was, da höre sei up, awer satt was dei Buer noch lange nich.

Nu härr dei Bäcker einen Fiend, dat was sien Naber, sienes Teikens ein Koopmann, dem woll hei mal ordentlich einen rieten un sä tau Slukedal: »Komet ji wol nich 'mal wedder in de Stadt? Mien Naber, dei Koopmann, hat'n groten Fisch in'n Dieke sitten, dei wiggt in dei Dusende; schölln ji den wol up einmal vertehren können?« Dei Buer lache un sä: »Dat will ick wol daun; lat't üt mick man wetten, wenn hei öhn 'fungen hat.« [39] Damidde scher hei sick siener Wege; dei Bäcker aber make mit den Koopmann eine Wedde um dusend Daler, dat sienen groten Fisch, dei alle Brönswieker satt maken schölle, ein einziger Rübbüttelscher Buer vertehren könne. Gliek naher fung dei Koopmann den groten Fisch, un nu gieng dei Bäcker na Rübbüttel un fund Slukedal vorrn Dorpe up sienen Plauge sitten un sä tau öhm: »Dei Koopmann hat den groten Fisch 'fungen; schöllen ji den wol up'nmal betwingen können? Hei wiggt awer drüddehalfdusend Pund!« »Dat gaht gans lichtfeurig«, sä Slukedal; »üt is ja doch man'n Fisch un kein Elephant!« Nu giengen sei los, un as sei in Brönswiek ankeimen, stünnen vorr den Koopmann siener Dör vele dusend Lüe un keken sick den Buern an. Düsse awer namm ein Brod, sneit dat in luter lange Striepen, lä twischen twei ümmer seben Pund Botter und leit et hennunnerglisseken un make dat mit allen Broden un aller Botter geradesau. Dei Bäcker sä, hei schölle dat underwegens laten, denn dei Fisch wörre tau grot, hei krege öhn süss nich up; dei Buer awer lache un sä: »Hebbet keine Sorge; ick hebbe siet einer halwen Stunne nist 'getten!« Nu maken den Koopmann siene Mäkens alle Dören up, un allerwärts wören Stuwen un Kamern, un in allen Stuwen un Kamern stünnen Dische, un up allen Dischen stünnen Schötteln un Näppe, un in allen Schötteln und Näppen leigen grote Stücke von den groten Fische; un dei Buer ging von einen Dische tau'n andern, von einer Stuwe in de andere un putze alle Schötteln und Näppe ut un luere up den groten Fisch un sä: »Kummt hei denn noch nich balle?« »Wat schöll denn komen?« sä de Koopmann. »I vorrn Hamer nich nochmal, dei grote Fisch!« sä Slukedal. »Den hebbet ji herrunner, Füerdrake!« fluche dei Koopmann un hänge sick up. Slukedal swöge un antwore: »Hebb ick denn all wat 'getten? Ick denke nich Wunder, wat dat vorr'n groten Fisch is!« namm sienen Knüppel un gieng in korrter Tied na Rübbüttel un eit sick düchtig satt, un dei härr'n gröttern Magen as ick un du.

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TextGrid Repository (2012). Colshorn, Carl und Theodor. Märchen und Sagen. Märchen und Sagen aus Hannover. 10. Buer Slukedal. 10. Buer Slukedal. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-572E-8