Trautel

Mein Trautel hält mich für und für
In festen Liebesbanden;
Bin immer um und neben ihr;
Sie läßt mich nicht abhanden.
Ich darf nicht weiter, als das Band,
Woran sie mich gebunden.
Sie gängelt mich an ihrer Hand
Wohl Tag für Tag zwölf Stunden.
Mein Trautel hält mich für und für
In ihrer stillen Klause.
Darf nie zum Tanz', als nur mit ihr,
Nie ohne sie zum Schmause.
Und ich bin gar ein guter Mann,
Der sie nur sieht und höret,
Und aus den Augen lesen kann,
Was sie befiehlt und wehret.
Ich, Trautel, bin wohl recht für dich,
Und du für mich geboren.
O Trautel, ohne dich und mich,
Sind ich und du verloren. –
Wann einst des Todes Sense klirrt,
Und mähet mich von hinnen,
Ach! lieber, lieber Gott! Was wird
Mein Trautel doch beginnen?
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TextGrid Repository (2012). Bürger, Gottfried August. Gedichte. Gedichte (Ausgabe 1789). Erstes Buch. Lyrische Gedichte. Trautel. Trautel. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-488F-3