[31] Das Porträt.
In Asche lassen Tod und Krankheit sinken
Die stolze Glut, die einst uns licht umfing.
Von dieser großen Augen süßem Blinken,
Von diesem Mund, daran mein Herz verging,
Von diesen Küssen, hold wie Balsamschauer,
Von dieser Flamme, stark wie Strahl des Lichts,
Was ist geblieben? Sag, mein Herz! – o Trauer!
Ein blasser Schattenriß und weiter nichts.
Wer stirbt wie ich, getrennt von allen Dingen,
Und wen die Zeit, zerstörend und ergreist,
An jedem Tage schlägt mit rauhen Schwingen ...
Du, die uns Kunst und Leben niederreißt,
Du wirst sie nie mir töten im Gedächtnis,
Sie, meine Lust und meines Ruhms Vermächtnis!