53. Silberglöckchen.
Das silberne Glöckchen im Freiburger Münster ist ein Geschenk der Herzoge von Zähringen, mit welchem in die, von ihnen gestiftete, Frühmesse geläutet werden mußte. Dies geschah jeden Morgen von dreiviertel nach vier bis um fünf. Der helle Klang des Glöckchens drang bis zum Bergschlosse Zähringen, und sobald die Herzoge ihn hörten, schwangen sie sich auf's Pferd und [45] ritten durch den unterirdischen Gang, der von ihrer Burg bis hinter den Hochaltar des Münsters zog. Die Stunde Wegs legten sie gerade während des viertelstündigen Geläutes zurück und kamen so zur rechten Zeit in die Kirche. In der Halle vor der Hauptpforte ließen sie ihre Pferde an eiserne Ringe binden, die noch heute daselbst zu sehen sind.