O Himmel, was hab ich gethan

Das Klosterleben ist eine harte Pein,
Weil ich ohn mein Liebchen muß seyn;
Ich habe mich drein ergeben zur Zeit,
Den Orden ertrag ich mit Schmerz und mit Leid.
O Himmel, was hab ich gethan?
Die Liebe war schuldig daran.
Und komm ich am Morgen zur Kirche hinein,
So sing ich die Metten allein;
Und wenn ich das Gloria patri da sing,
So liegt mir mein Herzallerliebster im Sinn.
Ach Himmel, was hab ich gethan?
Die Liebe ist schuldig daran.
Des Mittags wenn ich zum Essen hin geh,
So find ich mein Tischlein allein;
Da eß ich mein Brod und trinke mein Wein,
Ach könnt ich bei meinem lieb Schätzelein seyn.
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O Himmel, was hab ich gethan?
Die Liebe ist schuldig daran.
Des Abends, wenn ich nun schlafen da geh,
So find ich mein Bettlein ja leer;
Da greif ich bald hin, da greif ich bald her,
Ach wenn ich bei meinem Herzliebsten doch wär!
Ach Himmel, was hab ich gethan?
Die Liebe ist schuldig daran.
Da kömmt ja mein Vater und Mutter auch her,
Sie beten wohl für sich allein;
Sie haben buntfarbige Röcklein auch an,
Und ich, ich muß in dem Kuttenrock stahn.
Ach Himmel, was hab ich gethan?
Die Liebe ist schuldig daran.

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TextGrid Repository (2011). Arnim, Ludwig Achim von. Gedichte. Des Knaben Wunderhorn. Band 3. O Himmel, was hab ich gethan. O Himmel, was hab ich gethan. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-1311-8