4.

Nun wollt ihr hören, wie lang die Frau des Lebens pflag,
Ohn Essen und Trinken hat sie kein Noth,
Als ich euch will bescheiden.
Fürwahr sie lebt bis an den eilften Tag,
[228]
Da schied die Zart, die Werth davon,
Dem Herrn geschah groß Leiden.
»Ach Gott wie soll es mir ergahn,
Daß ich die liebste Fraue mein
So unehrlich hab verrathen
Und ihren werthen Dienstmann,
Ich fürcht es wird mir viel zu schwer
Mein Seel die muß leiden Noth.«
Der Herr der stand und sah den grossen Jammer an:
»O Herre Gott, daß ich sie beyde samt verrathen han!«
Der Herr ein Messer in sein eigen Herz stach,
Es wende dann Maria und ihr liebes Kind
Sein Seel muß leiden Ungemach.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2011). Arnim, Ludwig Achim von. Gedichte. Des Knaben Wunderhorn. Band 2. Der Bremberger. 4. [Nun wollt ihr hören, wie lang die Frau des Lebens pflag]. 4. [Nun wollt ihr hören, wie lang die Frau des Lebens pflag]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-106A-5