Bibliothek

Da sitz ich nun so manchen Tag
Ganz müssig vor den Schräncken,
Weil ich kein Buch mehr lesen mag,
Weil mich die Worte kräncken.
Ich hör kein Wort von Ihm und Ihr,
Verschlossen ist die Kerkerthür.
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Ich sehe voll Bewundrung an
Dies schlechte Buch mit Schwäncken
Wie einer sowas schreiben kann
Ich kann's nicht überdencken
Ich denck und schreib' an ihn an Sie,
Und beug' zum Beten meine Knie.
Wie soll ich Ordnung bringen hier
In so viel tausend Bände?
Des Feuers Ungeduld in mir
Wirft Blicke hin wie Brände;
Es brennt in mir nach Ihm nach Ihr,
Verbrennen möcht ich alles hier!
Ich sprech' wie jener Muselmann
Von den Bibliothecken:
»Was gut, im Koran treff ich's an,
Das andre sind Schartecken,«
Was ich nicht find in Ihm in Ihr
Ist unwerth das ichs registrir.

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TextGrid Repository (2011). Arnim, Ludwig Achim von. Gedichte. Nachlese. Bibliothek. Bibliothek. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-0DAB-E