Ja wüßt' ein Mensch recht, wer er wär'

Ja wüßt' ein Mensch recht, wer er wär',
Das Sterben würd ihm gar nicht schwer;
Das Leben ist nur ein Vergessen
Von dem, was wir in uns besessen;
Das Leben ist nur ein Vermählen
Mit dem, was uns will ewig quälen;
Das Leben ist ein Angewöhnen
An das, was uns will ewig höhnen;
Das Leben ist ein Zeitverderben,
Ein seelentödtend Flucherwerben, –
Ja, wüßt ein Mensch recht, wo er wär',
Er führe heut' noch über's Meer,
[86]
Sich neue Welten zu entdecken,
Denn Mond und Sonne sind voll Flecken,
Und diese alte Welt voll Ecken,
Kann blinde Leute leicht erschrecken.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Rechtsinhaber*in
TextGrid

Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2011). Arnim, Ludwig Achim von. Gedichte. Nachlese. Ja wüßt' ein Mensch recht, wer er wär'. Ja wüßt' ein Mensch recht, wer er wär'. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-0AAD-6