Don Juan

Vergl. Büschings und von der Hagens Sammlung.


Ich hatt nun mei Trutschel
Ins Herz nei geschlosse,
Sie hat mir geschworen,
Sie wöll mich net losse,
Da reit mir der Teufel
Den Schulzen sei Hans,
Der führt sie zum Tanz.
So gehts wenn die Mädcher
Zum Tanzboden gehn,
[67]
Da muß man bald immer
In Sorgen bey stehn,
Daß sie sich verliebe
In andere Knecht,
So Mädcher sind schlecht.
Es schmeckt mir kein Essen,
Es schmeckt mir kein Trinke,
Und wenn ich soll arbeit,
So möcht ich versinke;
Kurz wenn ich mei Trutschel
Net bald wieder seh,
So muß ich vergeh.
Und wenn ich gestorbe,
Ich lat mich begrabe,
Und lat mer vom Schriner
Zwey Bretcher abschabe,
Und lat mer zwey firige Herzer druf mahle.
Ich kann sie bezahle.
Und lat mer anstimme
Die Sterbegesänge:
»Da leit nu der Esel
Die quer und die länge,
Der allzeit gesteckt hat in Liebesaffäre,
Zu Erde muß wern.«
[68]

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TextGrid Repository (2011). Arnim, Ludwig Achim von. Gedichte. Des Knaben Wunderhorn. Band 3. Don Juan. Don Juan. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-08E5-5