Die Prager Schlacht

Fliegendes Blat aus dem siebenjährigen Kriege.


Als die Preussen marschirten vor Prag,
Vor Prag, die schöne Stadt.
Sie haben ein Lager geschlagen,
Mit Pulver und mit Bley ward's betragen,
Kanonen wurden drauf geführt,
Schwerin hat sie da kommandirt.
Darauf rückte Prinz Heinrich heran,
Wohl mit achzig tausend Mann:
»Meine ganze Armee wollt ich drum geben,
Wenn mein Schwerin noch wär am Leben!«
O, ist das nicht eine große Noth,
Schwerin ist geschossen todt!
Drauf schickten sie einen Trompeter hinein:
Ob sie Prag wollten geben ein?
Oder, ob sie's sollten einschießen?
Die Bürger ließen sichs nicht verdrießen,
Sie wollten die Stadt nicht geben ein,
Es sollte und müßte geschossen seyn.
Wer hat dies Liedlein denn erdacht?
Es habens drey Husaren gemacht,
Unter Seydlitz sind sie gewesen,
Sind auch bey Prag selbst mitgewesen:
Victoria, Victoria, Victoria,
König von Preussen ist schon da!
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TextGrid Repository (2011). Arnim, Ludwig Achim von. Gedichte. Des Knaben Wunderhorn. Band 1. Die Prager Schlacht. Die Prager Schlacht. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-0860-D