Streben in die Ferne
Du blaue Ferne, die mir lieblich winket,
Was birgst Du wohl in Deinen Nebelduft?
Ist's ein Phantom, was mir entzückend blinket
Als Stern der Ahndung dort in fremder Luft?
Was ist's, das mächtig mich in's Weite ruft,
Wenn still verlöscht die Abendsonne sinket?
Und wenn der Trennung unermessne Kluft
Den trüben Sinn in Grabestiefen winket?
Es ist der Hoffnung wunderbares Wehen
Das weit entlegne Länder mir verklärt,
Und goldnen Schimmer webt um ferne Höhen.
[116]
[117]Die Gegenwart ist keines Blickes werth –
Nur eine bessre Zukunft zu erspähen,
Möcht' ich heran genaht die Ferne sehen.