Herrn Freyherrn Stein von Altenstein.
Hochgebietender Herr Staatsminister,
Gnädiger Herr.
Das Hohe Ministerium
der Geistlichen- Unterrichts-
und Medicinal-Angelegenheiten
hat den von dem Curator der
(Königl.)Königlichen Rheinuniversität
Herrn Geheimrath Rehfues
[20v]wegen meiner gemachten Antrag
in Betreff einer Unterstützung
zu meiner wissenschaftlichen Reise
ins Ausland dahin huldreichst
entschieden, daß ich in Absicht auf den
von mir mitgetheilten Lebensplan
erst die Universität zu Berlin
auf wenigstens ein Jahr besuche
um dort die mannigfaltigen
Gelegenheiten zu benutzen, welche
mir theils die ausgezeichneten
Männer meines Faches, theils
die (Königl.)Königlichen Institute und
Sammlungen zu meiner weitern
wissenschaftlichen Ausbildung
darbieten. Um dieses möglich
zu machen, hat das Hohe
Ministerium beschlossen, mir
für das erste Jahr eine
Unterstützung von dreihundert
Thalern angewiesen. -
Die ausgezeichnetste Theilnahme
des Hohen Ministerii an
meinem bisherigen Bildungs-
gang erkennend und dankbar
verehrend, habe ich mich
sogleich von der (Königl.)Königlichen
Rheinuniversität hieher ver-
fügt und meine Studien in den
(Königl.)Königlichen Sammlungen unter dem
Einflusse der ausgezeichneten
Männer im Gebiete der Naturforschung
eifrigst fortgesetzt.
Auf Grund jener huldreichen
Entscheidung des Hohen Ministerii
habe ich die Ehre (Ew.)Euer Excellenz
die gehorsamste Bitte vorzulegen,
daß Hochdieselben zur
Auszahlung eines Theiles der
mir angewiesenen Summe
[21v]die betreffende Behörde
hochgeneigtest ermächtigen
wollen.
ganz gehorsamster Diener
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- Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek
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- TextGrid Repository (2022). Goethes Farbenlehre in Berlin. Repositorium. 20. Juni 1823. Johannes Müller an Altenstein. Z_1823-06-20_l.xml. Wirkungsgeschichte von Goethes Werk „Zur Farbenlehre“ in Berlin 1810-1832. Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek. https://hdl.handle.net/21.T11991/0000-001C-1AF4-2