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An Hrn. Purkinje
Werther Freund und College!

Nach 4 Stunden guten Schlafes scheint mich der Durst um 10 geweckt zu haben. Ich setzte mich zum Schreibtisch in Kotze gehüllt, da ich wegen Kopf das Zimmer ungeheizt halten muss, dagegen in Füssen ein grosses Bedürfniss nach Wärme habe. Da las ich {Pleischels} Opus mit viel Vergnügen, mit noch grösserem {freyesmuths} Andenken, mit dem grössten {Ihres} wissenschaftlichen Marterversuche. So natürlich, klar und gründlich hat noch kein Physiolog das Brechen beschrieben. Ob sich denn irgend eine physiologischer Beschreiber erbarmen wird, sich mit Ihren Blumen zu zieren? Die Schlussbemerkung beim Versuche ist ein überraschendes Thema, das nur Sie mit Erfolg zu lösen, klar darzustellen berufen wären. Doch für jetzt sey es nur angeregt, der Zukunft Ihrer Muse aufbewahrt. Gegenwärtig ist für den Concurs alle Kraft anzuwenden. [...]

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Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek

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TextGrid Repository (2022). Goethes Farbenlehre in Berlin. Repositorium. 16. November 1819. Fritz an Purkinje (Auszug). Z_1819-11-16_k.xml. Wirkungsgeschichte von Goethes Werk „Zur Farbenlehre“ in Berlin 1810-1832. Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek. https://hdl.handle.net/21.T11991/0000-001C-105E-7