i.

Eine der häufigsten Anwendungen, bald in vollem bald in halbem Scherz, erfuhr das Basedow'sche Witzwort Ergo bibamus, ja es ward zu einem terminus technicus gestempelt und als ein Substantiv gebraucht nicht nur für Gelegenheit, Anlaß, Grund zu Lust und [174] Vergnügen, sondern auch zur Persiflage einer seltsamen Folgerung.

Als Goethe diese Conclusion, die nach Basedow's Behauptung zu jeder Prämisse passen sollte, zum ersten Mal beim Dictiren der Farbenlehre, und zwar in der Polemik gegen Newton, erwähnte und sie zugleich auf die wunderliche Schlußart desselben applicirte, erlaubte ich mir die Bemerkung: es wäre dies ja der natürlichste, ungesuchteste Refrain zu einem Trinkliede selbst; man müsse nur die schlagenden Motive zu den Prämissen aussuchen, aus denen jene Conclusion folge. »Nun, versuchen Sie's einmal!« erwiederte er; was ich denn auch bald darauf that, und ihm schien der Versuch nicht übel. Einige Zeit nachher (1810) machte er selbst das vortreffliche Ergo bibamus für Zelter's Liedertafel.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Gespräche. Zeitlich ungewiß. Zwischen 1804 und 1812 (?).: Mit Friedrich Wilhelm Riemer u.a.. i.. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-A801-0