b.

»Die Farbe zeigt eine Polarität, sie oxydirt und desoxydirt, und wird es: beides Erscheinungen wie bei Magnet und Electricität. Sollte die Farbe nicht eine nur für den Sinn des Auges erfolgende Erscheinungsweise eines und desselben Entis sein, das sich bald als Magnetismus, bald als Electricität, bald als Chemismus zeigt? Sollte nicht beim Erscheinen der prismatischen Ränder gleichsam eine Oxydation und Desoxydation des Lichtes durch das Medium des brechen den Mittels und auf Anlaß dessen vorgehen? Daß also das Prisma nur für den Sinn des Auges thäte, was [120] bei dem Galvanismus die beiden Drähte im Wasser thun, eine Zersetzung des Lichts hervorbringen. Electricität wird ja sehr leicht für die tactische Empfindung als Galvanismus erregt, warum nicht eben so leicht für die Empfindung des Auges durch das prismatische Medium als Farbe?«

[121]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Gespräche. 1806. 1806, December.: Mit Friedrich Wilhelm Riemer. b.. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-A52A-3