b.
Goethe.. fand 1822 bei ihm mancherlei, was seine Aufmerksamkeit in Anspruch nahm, sowohl an physikalischen Instrumenten, wie an naturwissenschaftlichen Gegenständen, unter letzteren namentlich eine Folge von Mineralien vom Kammerbühl, über welche er äußerte, daß diese sehr wissenschaftliche Zusammenstellung mehr sage, als alles, was über den Kammerbühl geschrieben worden sei; ferner eine Sammlung englischer Steinkohlen, die er noch nicht so schön gesehen zu haben versicherte; endlich einen gewaltigen Meteorstein von beinahe fünf Centnern Gewicht. Auch eine zahme Ringelnatter zog Goethe sehr an: sie war so an Martius gewöhnt, daß sie auf seinen Ruf herbeikam, sich um seinen Hals legte, sein Gesicht streichelte und dem Zuge seiner Feder mit dem Kopfe folgte, wenn er schrieb. Goethe konnte ihr keine Vertraulichkeit abgewinnen und bewunderte daher umsomehr das Geschick des Pfarrers, sich mit Thieren zu verständigen ....
[188] Goethe trug Martius, was er von der, damals von einigen Naturkundigen aufgestellten Behauptung halte, daß der Granit im Vogtlande geschichtet vorkomme, worauf der genannte Geistliche eine, bei Gelegenheit eines Straßenbaues in Schönberg entblößte merkwürdige Stelle nachweisen konnte, an welcher deutlich zu erkennen war, wie ein streckenweise parallel mit Gneisschichten streichender Granitgang den Gneis durchbrochen hatte, so daß zugleich einleuchtete einerseits, wie die Annahme eines geschichteten Vorkommens entstehen konnte, und andererseits, wie irrig sie war. Goethe ersuchte Martius, ihm eine genaue Beschreibung dieses lehrreichen Lagerverhältnisses nach Weimar zu schicken ....
Goethe wurde während seines Verweilens in Schönberg noch durch Ausbruch eines heftigen Gewitters entzückt. »Wie freue ich mich,« rief er aus, »den Donner über dem vogtländischen Granit zu hören!«
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