c.

Wie Goethe sich die Insolenz des wandernden Antiquarius [Arendt] hatte gefallen lassen, so ertrug er auch andere Unarten des freilich schönen und liebenswürdigen Oehlenschläger, der sich überdies damals als angehender, aber vielversprechender Dichter empfahl. Beinah ein halbes Jahr hielt er sich in Weimar und [31] Jena abwechselnd auf und war häufiger Tischgenosse Goethes und in allen Weimarischen und Jenaischen Zirkeln gern gesehen. Jetzt nur von seiner sonderbaren Angewöhnung zu reden, so hatte er – wohl kann man sagen – die Wuth, unversehens einhalbdutzendmal hintereinander mit allen fünf Fingern schlenkernd so zu knacken, daß man darüber erschrak, irgend eine Verletzung fürchtend, ja sie beinah an sich zu empfinden glaubend. Goethe sagte eine Zeitlang nichts dazu, als sich aber die Sache zu oft repetirte, bat er ihn mit freundlicher Verwunderung über die seltsame Gymnastik in seinem treuherzigen und familiären Tone: »Thut mir das nicht zuleide!« oder »Laßt mir das unterwegs; Ihr wißt, daß es mir fatal ist« und dergleichen. Die Vermahnung hielt freilich nicht lange vor, und zwischendurch entwischte doch wieder ein halber Knick oder Knack, der dann gutmüthig überhört wurde.

G. wußte... uns andern dieses gefährlich klingende Manoeuvre physiologisch und astrologisch zu erklären ....

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Gespräche. 1806. 1806, Mai und Juni.: Mit Adam Oehlenschläger. c.. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-A468-E