a.

»Den Verstandesphilosophen begegnet's und muß es begegnen, daß sie undeutlich aus gar zu großer Liebe zur Deutlichkeit schreiben. Indem sie für jede Enunciation die Quelle oder ihr Acheminement nachweisen wollen, von dem Orte an, wo sie ins Räsonnement eingreift, bis zu ihrem Ursprunge, auf welchem Wege wieder anderes acheminirt und einläuft, geht es ihnen, wie dem, der einen Fluß von seiner Mündung an aufwärts verfolgt, und so immer auf einfallende Bäche und Flüßchen stößt, die sich wieder verzweigen, so daß er am Ende ganz vom Wege abkommt und in Deverticulis logirt. Beispiele geben Kant, auch Hegel. Aristoteles ist noch mäßig mit seinen Denn's und gar. Sie weben eigentlich nicht den Teppich, sondern sie dröseln ihn auf und ziehen Faden aus; die Idealphilosophen sitzen eigentlich am Stuhl, zetteln an und schießen ihr Schiffchen durch. Manchmal reißt wohl ein Faden, oder es entstehen Nester, aber im Ganzen giebt's doch einen Teppich.«

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Gespräche. 1806. 1806, November.: Mit Friedrich Wilhelm Riemer. a.. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-A461-B