1831, 2. Juli.
Mit Friedrich Wilhelm Riemer
›Wie in Stein ausgehauen und angestrichen kommt sie mir vor, die wirkliche Welt, gegen die Idee oder das Ideal, das sich Phantasie und Einbildungskraft von ihr macht. Es hat etwas schreckhaft Überraschendes, wenn man die Gegenstände so körperlich und massiv vor sich sieht, die in der Idee zwar Form und Gestalt, aber nichts Massives und Impenetrables zeigen.‹
Diese Bemerkung theilte ich Goethen eines Abends mit, und er gab mir völlig recht, vermehrte und bestätigte noch mein Aperçu durch seine eigne Erfahrung und Bewußtsein. Wir kamen darauf noch auf die Idealisten und tauschten unsre Bemerkungen gegenseitig aus.
[100]