b.

Ein gewisses großes, höchst unerwartetes Weltereigniß war der Gegenstand eines langen, sehr ernsten und eindringlichen Gesprächs gewesen. Der Referent [Rochlitz], von diesem Gespräche endlich angegriffen, konnte nicht unterlassen – ohne alle Absicht, bloß weil er sich angegriffen fühlte – auszurufen: »Ich dächte: genug für heute! Und lassen Sie uns nur noch Gott die Ehre geben und seine moralische Weltregierung laut anerkennen!« Beide Sprechende waren im Zimmer auf- und abgegangen. Hier blieb Goethe plötzlich stehen und sagte mit feierlichem Tone: »Anerkennen? sie? Wer muß das nicht! Ich aber schweigend.« – »Schweigend? Eben das?« – »Wer kann es ausreden außer allenfalls für sich selbst? für andere wer? Und wenn er weiß, daß er es nicht kann, so ist's ihm nicht erlaubt.«

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Gespräche. 1813. 1813, zwischen 5. und 21. December.: Mit Friedrich Rochlitz und dessen Familie. b.. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-A01F-3