1831, 25. März.
Mit Johann Peter Eckermann
Goethe zeigte mir einen eleganten grünen Lehnstuhl, den er dieser Tage in einer Auction sich hatte kaufen lassen.
[62] »Ich werde ihn jedoch wenig oder gar nicht gebrauchen,« sagte er; »denn alle Arten von Bequemlichkeit sind eigentlich ganz gegen meine Natur. Sie sehen in meinem Zimmer kein Sofa; ich sitze immer in meinem alten hölzernen Stuhl und habe erst seit einigen Wochen eine Art von Lehne für den Kopf anfügen lassen. Eine Umgebung von bequemen geschmackvollen Möbeln hebt mein Denken auf und versetzt mich in einen behaglichen passiven Zustand. Ausgenommen daß man von Jugend auf daran gewöhnt ist, sind prächtige Zimmer und elegantes Hausgeräthe etwas für Leute, die keine Gedanken haben und haben mögen.«
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