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An Henriette von Pogwisch
Ew. Gnaden
erwidere dankbarlichst daß Sie, in solchen Tagen und Stunden, unsrer literarischen Angelegenheiten haben gedenken wollen zwar
ad 1) Habe schon heute früh die Memoires de Hudson Lowe zurückgesendet; die Bibliothek besitzt sie durch die Gunst der Frau Großherzogin. Les [248] Souverains behalte für die Bibliothek und nehme den vorjährigen Theil für dieselbe dankbar an.
ad 2) Montlosier kenne schon und bin überzeugt daß ihn jedermann gerne lesen wird.
ad 3) Den 17. und 18. Band von St. Simon werde mit nächtens erbitten, jetzt bin ich anderweit allzusehr beschäftigt. Gleiches gilt vom 9. und 10. Band des Bourrienne und von den Briefen Byrons. Den 16. Band von St. Simon sendete heute früh schon.
ad 4) Die Histoire de France par Bignon werde gleichfalls überschicken, ich hatte sie irrthümlich schon auf die Bibliothek gegeben, woher ich sie wieder abfordern lasse.
Den aufrichtigsten Antheil an dem, uns alle und Sie besonders betroffenen Unheil trauen Sie mir zu, ohne daß ich deshalb viel Worte mache. Zu danken aber hab ich ausdrücklichst für die höchst schönen und zugleich lehrreichen Blumen womit Sie meine Zelle zu schmücken die Freundlichkeit hatten; sie sind das einzige Lebendig-Farbige was in diesen starren und grauen Tagen mir das Auge ergötzt.
Weimar den 23. Februar 1830.