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An die Prinzessin Auguste von Preußen
[5. Juni 1830.]
Ihro Königliche Hoheit haben auf so mannichfaltige Weise zu erkennen gegeben daß Höchstdieselben Ihre zurückgelassenen Verehrer und Begünstigten nicht vergessen haben, vielmehr solche noch immer in thätigem Andenken erhalten.
[87] Das uns gegönnte farbig lithographirte Heft hat sowohl durch seine große Mannichfaltigkeit und Bedeutung, nicht weniger als ein Zeugniß von Höchstderoselben gnädigem Wohlwollen alle vorzüglich erfreut. Es war wirklich jeder künstlerischen Bemühung werth, einen Widerschein von jenem großen ritterlichen Glanzfeste nach allen Seiten hin zu verbreiten, damit sich auch abwesende sich veranlaßt fänden, in der Einbildungskraft dasjenige hervorzurufen was dem Auge in der Gegenwart kaum zu fassen gewesen.
Zu einiger Erwiderung gedachter schönen Gabe übersende die Dresdner Nachbildungen der seit zwey Jahren dort angeschafften und verloosten Kunstwerke. Ew. Königliche Hoheit haben mir den Betrag von fünf Actien, für das laufende Jahr, zukommen lassen, wogegen die Quittungen seiner Zeit folgen sollen. Es werden dieselben Nummern seyn, welche der Höchstseligen schon einigen Gewinn gebracht haben, wodurch denn die Theilnahme Ew. Königlichen Hoheit eine doppelte Bedeutung erhält, indem nach erlittener schmerzlicher Trennung, eine sich neu anknüpfende Verbindung gnädigst zugesagt wird, so daß also die Kunst auch hier als eine freundliche Vermittlerin auftritt.
Mit bescheidenster Bitte mein Andenken gnädigst zu bewahren und auch in dem höchsten Kreise, in dem Sie das Glück Ihrer Tage finden, dasselbe nicht erlöschen zu lassen.
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