33/199.
An Clemens Wenzeslaus Coudray
Ew. Hochwohlgeboren
vermelde gegenwärtig mit Vergnügen, daß der untere Saal im Schlosse, nunmehr ganz reinlich hergestellt, sowohl zu manchen Aufstellungen Raum bietet, als auch an den Wänden schöne Plätze, mancherley aufzuhängen. Wollten Sie nun Ihre verdienstliche Behandlung des Cölner Doms, zu Erfreuung und Belehrung des Publicums, wär es auch nur für eine Zeitlang, hierher geben, so würden Sie sich allgemeinen Dank verdienen.
Wollten Sie die Rolle durch ein paar Leute herüberschicken, an Museumsschreiber Färber addressirt, mit Bemerkung, was den Trägern für ihre Bemühung zugestanden worden; so würde solches sogleich hier berichtigen. Vielleicht könnten Sie, das Aufhängen anzuordnen, einen Tag abmüßigen.
[273] Auch vertraue bey dieser Gelegenheit, daß ich Ihro Königliche Hoheit den Erbgroßherzog gebeten, das schöne Tempelchen, welches jetzt sehr übel situirt ist, herüber zu stiften, wozu er nicht abgeneigt war.
Es wäre dieß wirklich ein einziger Fall, wo man die beiden Enden der Baukunst neben einander, in solcher Vollkommenheit, beschauen könnte.
Beides wünschte noch bey meinem Aufenthalt berichtigt. Ersteres überlasse Ihrer geneigten Besorgung, wegen Letzterem habe noch einige Schritte zu thun. Auch werden Sie mir gütig mittheilen, wie etwa das eleusinische Modell aus einander zu nehmen und ohne Schaden zu transportiren sey.
Jeden Tag der nächsten Woche außer dem Donnerstag werden Sie mich bereit finden, Sie freundlich zu empfangen.
Jena den 1. October 1820.