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An Johann Heinrich Meyer

So eben erhalte, mein Theuerster, eine sehr erfreuliche Sendung von Ruckstuhl, Betrachtungen über meine dichterischen und sonstigen Arbeiten, rein, gut und sehr verständig. Beyliegender Brief war hinzugefügt. Ich ergreife die Gelegenheit um Ihnen zu [70] sagen, daß ich Sonntag den 16, von hier abzugehen gedenke, indem ich vorher alles in Ordnung gebracht habe.

Auch bin ich gestern mit Oberbaudirector Coudray im Jägerhaus gewesen und habe nach Serenissimi Verlaß die nöthige Abrede genommen; es werden Öfen weggebracht, Thüren zugemauert und den Wänden eine grüne gebrochene Farbe gegeben. Bis wir wieder zusammen kommen, wird die Einrichtung schon weit seyn und die Gemählde alsdann unter Ihrer Mitwirkung aufgehängt werden.

Die Copie nach Julius Roman ist freylich bewunderswürdig und bringt uns das schätzbarste Original glücklich vor die Augen.

Mögen Sie irgend etwas an mich gelangen lassen, so adressiren Sie an Polizeyrath Grüner nach Eger.

Tausend Lebewohl!

treulichst

Weimar den 14. Juni 1822.

J. W. v. Goethe.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1822. An Johann Heinrich Meyer. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-93E2-1