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An Felix Ferdinand Heinrich Küstner
Ew. Hochwohlgeboren
haben gestern eiligst die vidimirte Abschrift eines Briefs von Herrn v. Cotta zu übersenden mir die Freyheit genommen, und es möchte nun wohl, nach ausdrücklicher Erklärung sowohl des Autors als des Verlegers, kein weiteres Bedenken seyn, jene Ausgabe als Nachdruck zu erkennen und gegen dieselbe durch Insinuation des bedrohlichen Verfahrens zu verfahren.
Leider ist aus diesem Vorfalle zu ersehen, was man den Buchhändlern zutraut, indem der Leipziger Commissionair Taubert der Cotta'schen Buchhandlung offenbar eine Collusion hinter dem Autor her mit jenen Buchhandlungen zutraut.
[239] Verzeihung diesen Betrachtungen, bey welchen mich Dero fortgesetzte thätige Theilnahme gründlich beruhigt.
In vorzüglichster Hochachtung
Ew. Hochwohlgeb.
ganz gehorsamster Diener
J. W. v. Goethe.