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An Charlotte von Stein

Den Herzog hat sein Fuß gezwungen zurückzukehren, er wird nicht zum Regimente und wahrscheinlich auch [11] nicht nach Dresden gehen können. Es ist wieder ein rechtes Probestück wie er sich und andern das Leben sauer macht. Ich mache so ein Gesicht als möglich und bin in einer innerlichen Verzweiflung, nicht über diesen besondern Fall, sondern weil dieser Fall wieder sein und unser ganzes Schicksal repräsentirt. Ich mag nichts weiter sagen und klagen.

In einiger Zeit schicke ich dir die Abschriften meine Gedichte, Wieland hat sie jetzt.

Fritz ist gar gut, nur helfe ich auch ihm wenig, wie ich denn überhaupt gänzlich unnütz bin.

Herders Briefe sind gar interessant. Wie viel menschlicher reist er als ich.

Lebe wohl, erfreue dich deiner Einsamkeit! es wird nicht lange währen; so hab ich, wills Gott, sie auch wieder gewonnen, um sie nie zu verlassen. Adieu.

W. d. 24. Aug. 88.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1788. An Charlotte von Stein. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-8C58-0