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An Joseph Max

[Concept.]

Ew. Wohlgeboren

Wunsch, den kurzen Aufsatz über Alonzo in Kunst und Alterthum der bey Ihnen an's Licht tretenden[79] Übersetzung vorzudrucken, wüßte ich nicht zu versagen. Ich habe die Blätter nochmals gelesen und finde das Vorgetragene abgerundet genug, daß es auch als Einleitung bestehen kann. Wollte man mehr thun, so würde man wahrscheinlich zu viel thun, besonders da seit jener Zeit über das Werk gar manches gesagt worden. Fände sich jemand, unterrichtet genug und von gutem Willen, der die Personen des Dramas noch weiter auszöge, so wäre dadurch viel gewonnen, man übersähe gleich anfangs die Menge der zu erwartenden Charaktere und das Buch würde lockender; wie der Schauspielfreund schon eine bessere Unterhaltung hofft wenn er viel Personen auf dem Zettel angegeben sieht. Noch eins würde rathen: die französischen Textstellen zwar im Original abdrucken zu lassen, doch aber auch übersetzt zu geben, allgemeinerem Verständniß zu Liebe.

Der ich recht wohl zu leben wünsche, zu allem, was ich in meinen Verhältnissen Gefälliges erweisen kann, recht gern erbötig.

Weimar den 1. Juli 1826.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1826. An Joseph Max. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-8B80-B