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An Carl Wilhelm Göttling

Ew. Wohlgeboren

hoffte durch die wohlgerathene Abbildung der bedeutenden Umsicht einige Freunde zu machen. Es ist mir höchst angenehm, daß es gelungen ist. Ich weiß nicht, warum die beiden Künstler, die das Blatt radirt haben, ihre Namen nicht ausschrieben; sie heißen:

Fries und Thürmer.

Übrigens wüßte nichts von ihnen zu sagen, sie verlieren sich in der großen Masse thätiger, in diesem Fach beschäftigten, jungen Männer.

Verknüpfen Sie bey'm Anblick dieser Darstellung das Andenken an mich mit dem Andenken an jene [278] unvergeßlichen Stunden, die Ihnen an Ort und Stelle geworden sind. Mich verlangt gar sehr, Sie in Ihren kühlen Sälen zu besuchen.

Das freundlichste Lebewohl!

ergebenst

Weimar den 30. May 1829.

J. W. v. Goethe.


N. S.

Als Vorstehendes geschrieben war, erinnerte ich mich eines Wegs, das Nähere über die genannten beiden Künstler zu erfahren. Fries aus Heidelberg hält sich gegenwärtig daselbst auf; Thürmer lebt als Professor der Architektur seit ohngefähr zwey Jahren in Dresden; er war lange in Rom und Griechenland.

Kein Sachse, vielleicht ein Bayer.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1829. An Carl Wilhelm Göttling. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-87D3-4