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An den Großherzog Carl August

[Concept.]

[14. December 1825?]

Ew. Königlichen Hoheit

auf verschiedene gnädigste Mittheilungen schuldige Erwiderung vorzulegen, nehme mir gegenwärtig die Freyheit.

1) Die hiebey zurückkehrenden poetischen Meditationen konnten mir keinen eigentlichen Beyfall abgewinnen. Der Dichter ist einer von jenen die ohne poetisches Naturell mit einer gewissen Umsicht und gebildeten Rhythmik aus dem schon Vorhandenen ein Drittes hervorbringen, woran man bey näherer Betrachtung gar leicht die Elemente erkennen kann woraus es gebildet worden. Und so lassen sich gar [171] wohl diejenigen Dichter nachweisen welche der Verfasser wieder verarbeitet hat. Das Subscribenten-Verzeichniß deutet auf einen sehr beschränkten Kreis von Verhältnissen. Canzler v. Müller hat übernommen sich näher darnach zu erkundigen.

2) Die derbe Haut des Alligators geht alsobald nach Jena ab.

3) Das Modell des Dammes behalte so lange hier bis ich es mit der Karte des Hafens, wo sich der merkwürdige Bau befindet, verglichen habe.

4) Die genau und scharf abgegossenen vorzüglichsten geschnittenen Steine des Stoschischen Kabinetts, auf's zierlichste mitgetheilt, werden Höchst Denenselben gewiß Freude machen. Ich für mein Theil sehe einen das ganze Leben hindurch gehegten Wunsch erfüllt. Die Nummern beziehen sich auf Winckelmanns Catalog dieses Kabinetts; wie die Abdrücke weiter fortrücken, werden sie eingesendet. Ein schönes Supplement zu den Lippertischen Ausgüssen.

5) Deren Benutzung sogleich nach Befehl eingeleitet worden.

6) Beygehendes Paquet erhalte durch einen Antiquarius Brewer von Cöln, welcher Höchst Denenselben schon mit einigen seiner Arbeiten will aufgewartet haben.

7) Das Schreiben von Schilling aus Berlin lege bey, um zu vernehmen, was für ein Bescheid daraus etwa gefällig seyn möchte.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1825. An den Großherzog Carl August. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-87C5-4