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An Philipp Seidel

d. 30. Dec.

Frau v. Stein schreibt mir es sey ein Kasten über Nürnberg in meinem Hause angekommen, der noch nicht eröffnet worden. Das macht mir einige Sorge.

Es ißt der Kasten, den ich von Venedig abschickte. Er muß aber emballirt seyn, und zwischen der Emballage und dem Kasten, muß noch ein Paquet in Wachstuch mit meiner Adresse stecken, das an Fr. v. Stein gehört. Ist er also richtig angekommen so mache die Emballage los, gieb das Packet an Fr. v. Stein, mache den Kasten auf. In demselben ist eine große Schachtel, welche auch an Fr. v. Stein gegeben wird, nebst vielen andern Packetgen und Papieren, worauf ihre Adresse steht. Das übrige hebe auf. Wäre aber der Kasten ohne Emballage angekommen; so muß ich mich erkundigen und deswegen schreibe mir gleich alles, wie sichs verhält, auch melde mir sonst was vorgegangen ist.

Ich wiederhohle nochmal, das Wachstuch-Packet in Quarto, muß zwischen dem Stroh der Emballage stecken.

[111] Du kannst an Frl. Voß das Geld, was aus der Tontine gekommen ist, gegen eine Quittung auszahlen. Versteht sich das für den verstorbnen Bruder zurückgezahlte.

Lebe wohl, ich bin gesund und fleißig und vergnügt.

G


Auf alle Fälle machst du den Kasten auf.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1786 [2]. An Philipp Seidel. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-8786-1