10/3059.

An Johann Heinrich Meyer

Zwar habe ich in meinem letzten Briefe mich zu der Meynung geneigt daß Sie die Venus von Titian unternehmen und Sich an diesem Meisterstücke versuchen möchten, allein ferneres Nachdencken hat mich wieder schwancken gemacht und ein Brief von Durchl. dem Herzoge determinirt mich ganz von dieser Idee abzugehen.

Sonderbar ists daß der Genius, auf den ich zuerst verfiel, beynahe das einzige Bild ist das für den bewußten Gebrauch dienlich und schicklich wäre. Sagen Sie, wäre es denn nicht möglich im kopiren die Fleischfarbe lieblicher und natürlicher zu machen? Ich sehe freylich die Schwierigkeit wohl ein. Doch vielleicht haben Sie indeß etwas anders bemerckt und ausgedacht, vielleicht erhalte ich heute noch einen Brief von Ihnen. Auf alle Fälle wollte ich Ihnen heute ein [161] Wort sagen, warum kann ich nicht mit Ihnen auf der Gallerie spazieren. Leben Sie recht wohl und schreiben bald und viel. d. 19. May 1794.

G.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1794. An Johann Heinrich Meyer. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-86D0-1