40/60.

An Carl Friedrich Zelter

Zuvörderst also vermelde, daß die Briefe nebst allem übrigen Angekündigten und Unerwarteten glücklich [68] angekommen seyen. Die Zeitungen hatten mir schon von deinem so wohl verdienten Feste freudige Nachricht gegeben, und ich konnte sodann in die nachgesendeten Gedichte von Herzen einstimmen. Deine guten und frommen Worte hab ich mir zugeeignet, und wenn du das mittlere Gedicht von den drey beykommenden auf dich beziehen und es deiner Liedertafel, zu Stärkung des Glaubens aller Wohlgesinnten, widmen willst so werd ich dir Dank wissen.

Daß Ihr meinen Geburtstag darauf so freund-feyerlich begangen, ist auch dankbarlichst anerkannt worden.

Von hiesigen Gedichten zum dritten September sende nächstens mehr. Die Zeitungen bringen Euch schon Nachricht von unserm Jubeln. Heute verzeih! denn ich bin durch diese Festtage wirklich zurückgekommen. Die Hoffmanische Buchhandlung will alles was sich darauf bezieht zusammen drucken; ein Exemplar soll dich alsobald aufsuchen.

Unserm treuen Langermann danke allerschönstens für sein wichtiges, gleich vernichtetes Blättchen; er soll doch ja einmal wieder einige Stunden an mich wenden. Sein gerader Sinn, in dieser Vollkommenheit des Um- und Durchschauens, ist nicht genug zu bewundern.

In jenen Tagen des Festes hab ich mich, wie ich nicht läugnen will, männlicher benommen als die Kräfte nachhielten, was ich aber that war nothwendig[69] und gut, und so wird sich denn auch wohl das gewohnte liebe Gleichgewicht bald wieder herstellen. Sonst ist mir noch manches Gute begegnet, dessen Mittheilung nicht außenbleiben soll.

Danke den sämmtlichen Mitgästen vom 28. August zum allerschönsten.

treulichst

Weimar den 19. September 1825.

G.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1825. An Carl Friedrich Zelter. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-841E-5