46/191.
An die Großherzogin Maria Paulowna
Unterthänigster Vortrag.
Ew. Kaiserlichen Hoheit
halte mich schuldig unterthänigst anzuzeigen, daß ich das mir gnädigst übergebene Programm des Maskenzugs sogleich mit Ober-Baudirector Coudray und Professor Riemer besprochen, meine Gedanken zu einiger Abänderung mittheilend. Letzterer wird nunmehr den Entwurf nach diesen Ansichten redigiren, welches um so nöthiger ist da er sich anheischig macht die dazu erforderlichen Gedichte zu liefern; wobey es Höchstdenenselben anheim gestellt bleibt das Weitere zu bestimmen und anzuordnen.
Zugleich nehme mir die Freyheit ein Schreiben des guten Hofrath v. Quandt in Dresden beyzulegen. Höchstdieselben werden daraus geneigtest ersehen wie man es dort mit dem eingeleiteten Kunstverein ernstlich genug meint, und, was dabey weiter zu thun sey, unter Einwirkung von oben her sorgfältig bespricht und überlegt.
Auch wird es nicht unangenehm erscheinen daß zwey Gewinne auf Ew. Kayserlichen Hoheit Loose gefallen. Wären die Bilder auch nicht von dem höchsten Kunstwerth, so bleibt es doch immer erfreulich wenn ein neues Jahr auch nur mit kleinen Glücksereignissen [202] anfängt. Der Hauptzweck wird gewiß erreicht und ich habe schon unsere im Süden verweilenden Künstler Preller und Kaiser angeregt, um sich auf nächste Sommerausstellung bereit zu halten.
Gegenwärtige Zudringlichkeit möglichst entschuldigend, mich Höchstderoselben vertrauenden Gnade angelegentlichst empfehlend.
Weimar den 2. Januar 1830.