39/39.
An Dr. Storch
[18. December 1824.]
Ew. Wohlgeboren
genehmigen hiebey meinen verpflichteten Dank für die Bemühung welche Sie einer, durch Herrn von Helldorf mir zugekommenen geognostischen Sammlung widmen mochten. Ich hatte mich aus mehreren Heften bereits von der Natur jener merkwürdigen Gegend, welche so manchen Heilbedürftigen an sich zieht, ziemlich unterrichtet, und war dabey auf den Antheil den Ew. Wohlgeboren jener Gebirgsgegend als Forscher geschenkt besonders aufmerksam geworden, so daß ich ein entschiedenes Verlangen empfand, Fels und Gebirg, wo nicht an Ort und Stelle, doch wenigstens in Musterstücken vor mir zu sehen.
Dieser Wunsch ist mir nun durch Ihre Geneigtheit vollkommen erfüllt und ich kann nicht genugsam aussprechen wie die große Mannichfaltigkeit der Gebirgsarten und ihre methodische Ordnung mich vergnügte.
Empfangen Sie also meinen wiederholten Dank und die Versicherung daß unter den Gebirgsfolgen die ich [47] besitze die Ihrige zu denjenigen gehört welche am meisten befriedigen. Dabey gewährt sie noch den besondern Vortheil, daß die große Ähnlichkeit mit den Schweizer- und Savoyer-Gebirgen daraus hervorgeht und man also hiedurch auf die unwandelbare Consequenz der Natur abermals hingewiesen wird.
Da ich nun fast jedes Jahr ein Bad zu besuchen pflege, so möchte ich hierdurch gar wohl versucht seyn, mich auch einmal des Ihrigen zu bedienen; um so mehr als Herr von Helldorf mir die Aufmerksamkeit nicht genug rühmen können, womit Sie für ihn, wie für alle Ihre Patienten Sorge getragen. Möge ein so vielfacher Gewinn in meinen hohen Jahren mir noch werden können, der ich auf jeden Fall wünsche auch in der Folge durch Reisende und Badegäste von Ew. Wohlgeboren Wohlbefinden, Studien und Zufriedenheit das Nähere zu vernehmen.